Als Mitglied des Zuchtgremiums von ProKromfohrländer e.V. möchte ich Ihnen hier eine Übersicht über unseren Zuchtablauf geben. Sie haben zu uns gefunden, weil Sie sich mit unserem Verein, der Zuchtstrategie und unserem Einkreuzprojekt identifizieren können. Sie finden in Ihrem Hund alle Voraussetzungen, die es für die Gründung oder Weiterführung einer gesunden und wesensfesten Linie braucht. Nun sind Sie bereit, den nächsten Schritt zu gehen und sich mit ihm zu einer Körung anzumelden. Dafür muss Ihr Hund das Mindestalter von 18 Monaten erreicht haben.
ProKromfohrländer hält inzwischen 4 Körungsveranstaltungen im Jahr ab. Diese finden aktuell im Februar (45739 Oer-Erkenschwick), Mai (27243 Groß Ippener), August (33659 Bielefeld) und November (93345 Herrnwahlthann) statt.
Voraussetzung für die Teilnahme ist eine tiermedizinische Untersuchung, welche zum Zeitpunkt der Körung nicht älter als 3 Monate sein darf. Der Verein hat für diesen Zweck ein Formular, welches im Mitgliederbereich der ProKromfohrländer-Homepage zum Download zur Verfügung steht: Zuchtformulare. Alternativ kann es bei der Zuchtbuchstelle angefordert werden: zuchtbuchstelle@prokromfohrlaender.com
Zusammen mit dem tiermedizinischen Untersuchungsformular bekommen Sie Informationen über den genauen Ablauf einer Körung zugesendet, so dass Sie sich und Ihren Hund optimal darauf vorbereiten können. Hunde aus dem Einkreuzprojekt müssen bis zum Körtermin die für sie vorgeschriebene HD-Röntgenuntersuchung absolviert haben.
Am Tag der Körveranstaltung reisen Sie rechtzeitig an, damit Sie und Ihr Hund sich an die örtlichen Begebenheiten gewöhnen können. In aller Regel sind vormittags die Rüden und nachmittags die Hündinnen an der Reihe, natürlich ist das abhängig von der Anzahl der angemeldeten Tiere.
Ein ProKromfohrländer-Körteam setzt sich wie folgt zusammen:
- Drei bis vier Zuchtverantwortliche des Vereins mit einem umfangreichen Kenntnis- und Erfahrungsschatz über die Rasse der Kromfohrländer bezüglich Zucht, Genetik, Phänotyp und Charaktereigenschaften
- Mindestens eine unabhängige Zuchtrichterin mit mehrjähriger kynologischer Ausbildung und entsprechender Erfahrung in der Zucht und der Beurteilung von Anatomie, Phänotyp und Charaktereigenschaften
- Eine Tiermedizinerin und Physiotherapeutin zur Beurteilung des Bewegungsapparates mit seinem passiven (Knochen und Gelenke) sowie aktiven Part (Muskeln, Sehnen und Bänder)
Der erste Teil der Beurteilung findet durch die Physiotherapeutin statt. Diese überprüft den gesamten Bewegungsapparat des Hundes, wobei neben der Muskulatur Hüfte, Schulter, Ellenbogen und Kniescheibe im Mittelpunkt stehen.
Als Nächstes geht es auf den Richtertisch. Auch hier wird der Hund noch einmal vollständig durchgetastet. Seine Ohren, Augen und Zähne werden ebenso kontrolliert wie sein gesamter Körperbau, Fell und Unterwolle. Alles wird sorgfältig dokumentiert, auch Gewicht und Widerristhöhe werden eingetragen. Im Anschluss wird sein Gangbild überprüft.
Im Wesenstest wird der Hund unterschiedlichen Stresssituationen ausgesetzt, wie etwa Menschenmengen, ungewöhnlichem Lärm oder Begegnungen mit Hunden des gleichen Geschlechts. Sein Verhalten hierbei geht ebenso in die Beurteilung seines Wesens ein wie bereits zuvor das auf dem Physio- und Richtertisch.
Nach einer eingehenden Beratung des Körteams wird entschieden, ob der Hund als zuchttauglich ausgezeichnet wird und ob ihm Auflagen, z.B. bezüglich der Eigenschaften des Deckpartners, erteilt werden.
Die Halterinnen aller gekörten Hunde verpflichten sich, den Verein über Veränderungen bei ihrem Hund, insbesondere die gesundheitliche Situation betreffend, zu informieren. Dies ist elementar für unsere Zuchtlenkungsmaßnahmen. Alle bekommen ein Informationspaket mitgegeben, wie es für den Hund nun weitergeht. Bei den Rüden heißt es in erster Linie fit bleiben und warten, bis sie für eine passende Hündin auserkoren werden. Sie sollten dazu ein Mindestalter von drei Jahren erreicht haben, ein Großteil der eingesetzten Rüden ist jedoch älter. Ein regelmäßiger Gesundheitscheck inclusive Urinuntersuchung mit Sedimentbestimmung ist dabei selbstverständlich.
Für die Halterinnen der Hündinnen stehen nun weitere Punkte auf dem Programm, sofern sie nicht bereits eine bestehende Zuchtstätte führen:
1. Die Zuchtstättenbesichtigung durch eine Zuchtwartin
2. Die Beantragung eines „Zwingernamens“ für Ihre Zuchtstätte bei der Zuchtbuchstelle
3. Verpflichtende Neuzüchterschulungen, folgende Seminare werden von ProKromfohrländer e.V. anerkannt:
- Tierhalterwissen.de: I. Gynäkologie und Bedeckung, II. Trächtigkeit und Ge-burt, III. Welpenaufzucht
- VDH-Akademie, Kynologischer Basiskurs (Module 1, 3 und 5)
- Das ProKromfohrländer-NeuzüchterInnenseminar, welches einmal jährlich in 36137 Großenlüder stattfindet
Zusätzlich werden unseren Züchtenden regelmäßig stattfindende Online-Zoomseminare und -meetings angeboten. Ergänzend bietet eine Chatgruppe mit inzwischen über 50 Mitgliedern eine gute Möglichkeit, sich über alle Fragen rund um Haltung und Zucht auszutauschen, dort findet seit Jahren eine großartige gegenseitige Unterstützung statt.
Im Folgenden möchten wir Ihnen einen Eindruck verschaffen, wie ein normaler Zuchtablauf aussehen kann. Alle Punkte werden kurz erläutert, damit Sie einen Überblick haben, was auf Sie zukommen kann. Es handelt sich hierbei um einen Ablauf, wie er wünschenswert ist und in den meisten Fällen auch stattfindet. Dies kann und soll nicht eine fundierte Aus- und Weiterbildung eines Züchtenden ersetzen, wie wir es für eine Zuchtzulassung bei ProKromfohrländer erwarten und voraussetzen. In den von uns anerkannten Ausbildungen wird in allen Punkten ins Detail gegangen, auch liegt dort ein Schwerpunkt auf möglichen Fehlern und Komplikationen, darum ist die Teilnahme unerlässlich. Ebenfalls gibt es sehr gute Literatur zu diesen Themen, wie etwa die folgenden Bücher:
- „Praxisbuch Hundezucht“, Sabine König und Sonja Umbach (Kynos)
- „Handbuch der Hundezucht“, Inge Hansen (Müller Rüschlikon)
- „Rasse-Hundezucht – Genetik für Züchter und Halter“, Dr. Irene Sommerfeld-Stur (Müller Rüschlikon)
Mit tiermedizinischer Untersuchung, Körung, ZüchterInnenausbildung und Zuchtstättenabnahme sind alle Voraussetzungen erfüllt, so dass Sie für Ihre Hündin einen Zuchtantrag stellen können. Ein Formular dafür steht im Mitgliederbereich unserer Homepage zur Verfügung, ebenso kann es formlos bei der Zuchtbuchstelle (zuchtbuchstelle@prokromfohrlaender.com) angefordert werden. Der Antrag sollte möglichst drei Monate vor einem geplanten Deckeinsatz bei der Zuchtbuchstelle eingehen.
Das Zuchtgremium steht in stetem Kontakt zueinander und trifft sich regelmäßig online zur Beratung über alle zuchtrelevanten Fragen, darunter auch die Planung der Verpaarungen. Neben dem gesundheitlichen und das Wesen betreffenden Aspekt legen wir dabei einen großen Schwerpunkt auf die Nachzucht. Eine gute Verpaarung zu finden ist elementar, auch Vorlieben der Züchtenden dürfen dabei eine Rolle spielen. Genauso wichtig ist aber, dass auch für die Nachkommen noch eine gute Auswahl an Verpaarungspartnern zur Verfügung steht. Darüber den Überblick zu behalten ist eine der herausfordernden Aufgaben des Zuchtgremiums. Dadurch, dass wir dies bereits frühzeitig im Auge behalten haben, sehen wir uns hier sehr gut aufgestellt.
Innerhalb weniger Wochen nach Antragstellung erhalten Sie in der Regel die Zuchtgenehmigung mit einem Deckrüdenvorschlag. Gerne informieren wir Sie über die Gründe, die zu der Entscheidung für gerade diesen Partner geführt haben. Sie bekommen eine ausführliche Darlegung über die genetischen Eigenschaften der beiden Hunde und wie sie zueinander passen, ebenso über die Wahrscheinlichkeiten, wie sich diese Eigenschaften auf die potentiellen Welpen verteilen können. Da bei ProKromfohrländer alle Hunde einer Genanalyse unterzogen werden, haben wir recht genaue Kenntnis über Vererbung möglicher Gendefekte, der Beschaffenheit des Fells in Bezug auf Haarlänge und -struktur sowie der zu erwartenden Farben. Seit Sommer 2023 werden alle Welpen nicht mehr wie zuvor bei Wisdom Panel (früher MyDogDNA) getestet, sondern bei Feragen in Österreich. Hier können wir über verschiede weitere Tools der Verpaarungsplanung verfügen. Dazu gehört die genetische Verwandtschaft der Partner ebenso wie die Bestimmung der DLA-Haplotypen, was ein großer Schritt in der Be-kämpfung der Anfälligkeiten für Autoimmunerkrankungen werden kann. Weitere Informationen zu unserer Zuchtplanung finden Sie HIER.
Nach Erhalt der Zuchtgenehmigung nehmen Sie Kontakt zu der Familie des Deckrüden auf und informieren sie über den ungefähren Zeitpunkt, zu dem Sie die Läufigkeit Ihrer Hündin erwarten. Viele versuchen bereits vorher ein Kennenlerntreffen zu organisieren, damit sich Mensch und Hund schon einmal gesehen haben. Hiervon profitieren in erster Linie die Menschen, denn bei den Hunden sorgen zum richtigen Zeitpunkt die Hormone für die nötige Bereitschaft.
Wir empfehlen, vor einer geplanten Belegung noch einmal eine Blutuntersuchung bei Ihrer Hündin machen zu lassen, um mögliche Mangelerscheinungen ausschließen zu können. Die körperliche Verfassung muss optimal sein, um den Herausforderungen einer Trächtigkeit, Geburt und Welpenaufzucht zu genügen.
Mit Beginn der Läufigkeit setzen Sie sich erneut mit der Deckrüdenfamilie in Verbindung, um ihnen mitzuteilen, dass in den nächsten 8 bis 18 Tagen mit Ihrem Besuch zu rechnen ist.
Ebenfalls kontaktieren Sie eine Tierarztpraxis zur Vereinbarung eines Termines für den ersten Progesterontest etwa 5 – 7 Tage nach Läufigkeitsbeginn. Dieser Test ist sehr wichtig für eine genauere Deckzeitbestimmung. Je nach Höhe des Progesteronspiegels legen Sie den nächsten Testtermin fest. Die Ovulation (Eisprung) findet etwa bei einem Wert um 5 ng/ml statt. Danach brauchen die Eizellen noch zwei Ta-ge, um zur Befruchtungsfähigkeit heranzureifen. Bitte beachten Sie dabei, dass die meisten Tierärztinnen nicht sehr mit den Eigenschaften der Kromfohrländer-Damen vertraut sind. Nach unserer Erfahrung werden sie zwei und mehr Tage zu früh zum Rüden geschickt, vermutlich, weil andere Rassen frühzeitiger deckbereit sind. Wir empfehlen, den Rüden nicht vor Erreichen eines Progesteronwertes von 8 ng/ml aufzusuchen. Wenn die beiden Hunde über mehrere Tage zusammen sind, ohne dass es zum Deckakt kommt, weil die Hündin noch nicht weit genug ist, verlieren sie oft irgendwann die Lust oder den Mut, so dass sie zum idealen Zeitpunkt nicht mehr wollen. Auch für die Menschen ist es eine unnötige nervliche Belastung. Unser beratender Reproduktionsmediziner nennt einen Wert von 18 ng/ml am erfolg-versprechendsten, wobei es wichtig ist zu wissen, dass der Wert ab 8 ng/ml in aller Regel steiler ansteigt als vorher. Wir können von zahlreichen von Erfolg gekrönten Deckakten bei Werten bis zu 30 ng/ml berichten.
Weitere äußere Anzeichen geben ebenfalls Auskunft über den Fortschritt der Läufigkeit. Zum richtigen Zeitpunkt ist die Vulva bereits wieder etwas abgeschwollen und damit leicht faltig. Der Ausfluss ist nun etwa fleischfarben, manchmal auch gar nicht mehr vorhanden. Ebenso kann sich das Verhalten der Hündin ändern. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass viele Hundedamen frühzeitig so wirken, als wären sie bereit, weil sie vielleicht die Rute zur Seite legen oder Ähnliches. Das muss nicht bedeuten, dass sie den Rüden wirklich aufsteigen lassen würden. Beraten Sie sich gerne mit Ihrer Zuchtwartin, dem Zuchtgremium und auch den anderen Züchterinnen in der Chatgruppe, hier gibt es eine große Menge an Schwarmwissen durch die unterschiedlichsten Erfahrungen und nahezu jederzeit ein offenes Ohr.
Wenn es nun so weit ist und alle Anzeichen dafürsprechen, reisen Sie zum Deckrüden. Je nach Entfernung, Terminabsprache und Temperament der Hunde entscheiden Sie, ob Sie dem Rüden noch am Anreisetag einen Besuch abstatten oder sich zunächst Ruhe gönnen wollen, um die beiden Hunde am Folgetag zusammenzuführen.
Kein Deckakt ist wie der andere, darum gibt es auch keine konkrete Anleitung dafür. Wenn die beiden Hunde aufeinandertreffen, beschnüffeln sie sich erst einmal ausgiebig. Viele beginnen ein ausgelassenes Spiel, was in der Natur dazu dient, die Fitness des möglichen Partners einzuschätzen. Auch gibt es Rüden, die durch ein intensives Schlecken den Fortschritt der Läufigkeit checken, um festzustellen, ob es sich „schon lohnt“. Andere verlieren gar keine Zeit und steigen auf, sobald die Hündin sie lässt. Auch Hündinnen haben unterschiedliche Vorlieben. Einige stehen während eines sehr großen Zeitfensters deckbereit da, andere lassen es nur an einem einzigen Tag zu. Nahezu allen ist jedoch gemein, dass sie, wenn es zum Deckakt kommt, nach einigen Stoßbewegungen durch Schwellungen der Genitalien untrennbar zusammenbleiben. Dieses „Hängen“ kann zwischen 15 und 60 Minuten andauern und ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Befruchtung. Der Rüde bleibt dabei nicht auf der Hündin, sondern steigt seitlich ab und verharrt parallel neben oder abgewandt von ihr. In dieser Situation sollten Sie die beiden unterstützen, indem Sie verhindern, dass sie auseinanderstreben, denn das kann zu ernsthaften Verletzungen führen.
Neben dem richtigen Zeitpunkt ist wichtig, dass Sie als Mensch möglichst unaufgeregt an die Sache herangehen, um die beiden Hunde nicht zu verunsichern. Die meisten Kromfohrländer mögen es nicht, wenn ihnen bei der Verpaarung allzu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Nicht selten sind Deckakte unbeobachtet unter dem Kaffeetisch zustande gekommen. Es sollten so wenig wie möglich Zuschauende dabei sein, und ein bisschen Abstand ist meist willkommen. Der darf aber nicht zu groß sein, damit Sie beim „Hängen“ schnell Zugriff haben. Unbedingt zu vermeiden sind Jubelbekundungen, das erschreckt die Hunde und lässt sie auseinanderspringen. Nach dem erfolgreichen Deckakt sollten sich die beiden Hunde (und ihre Menschen) erholen. Ein Nachdecken nach idealerweise 48 Stunden erhöht die Wahrscheinlichkeit, den richtigen Zeitpunkt erwischt zu haben.
Grundsätzlich sollten Sie verhindern, dass Ihre Hündin unnötigem Stress ausgesetzt wird. Dies kann sich negativ auf eine Aufnahme und Trächtigkeit auswirken, das schließt auch Urlaubsreisen ein. Ebenso gilt es, Kontakt zu Umweltgiften wie Pestiziden auf landwirtschaftlichen Nutzflächen und Ähnlichem zu vermeiden, so auch zu Weichmachern, wie sie z.B. in Plastikspielzeug enthalten sind. Antiparasitika wie Wurmkuren oder Zeckenmittel sollten Sie, wenn überhaupt, nur nach Absprache mit Ihrer Tierärztin verabreichen, denn die wenigsten Mittel sind für trächtige Tiere zugelassen. Dasselbe gilt für Impfungen. Mit Fragen hierzu (wie selbstverständlich auch zu allen anderen Themen rund um die Zucht) wenden Sie sich gerne an das Zuchtgremium oder die bewährte Chatgruppe.
Etwa 25 Tage nach dem ersten Deckakt können Sie per Ultraschall überprüfen lassen, ob Ihre Hündin aufgenommen hat und also trächtig ist. Das Ergebnis melden Sie bitte formlos der Zuchtbuchstelle, diese schickt Ihnen dann die nötigen Formulare für die Wurfmeldung und den Geburtsverlauf.
Eine Trächtigkeit stellt besondere Herausforderungen an die Ernährung. Das gewählte Futter sollte von der Hündin gerne gefressen werden und sie mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen sowie ausreichend Energie versorgen. Auf eine gute Futtermittelhygiene ist besonders zu achten, da Verunreinigungen wie Schimmeltoxine Aborte auslösen können.
In den ersten Wochen ist der Energiebedarf noch nicht höher als gewohnt. Sie füttern Ihre Hündin wie vermutlich auch sonst mit qualitativ hochwertigem Futter, um einem Mangel an Energie, Vitaminen und Spurenelementen vorzubeugen. Nach etwa 3 Wochen ist eine gewisse Übelkeit zu erwarten, in dieser Zeit wird oft für einige Tage nur sehr wenig bis gar nicht gefressen. Ab der 5. Trächtigkeitswoche erhöhen Sie die Energiezufuhr um ca. 10 – 15 % pro Woche. Im letzten Trächtigkeitsdrittel sollte auf ein energiedichtes und proteinreiches hochverdauliches Futter mit passendem Nährstoffprofil umgestellt werden. Ein hochwertiges Alleinfuttermittel für Welpen erfüllt diese Ansprüche und kann auch während der gesamten Säugephase weiter gegeben werden. Unterstützend ist Welpen- oder Ziegenmilch ein wertvoller Energiespender. In der letzten Woche füttern Sie wegen der zunehmenden Körperfülle mehrmals täglich kleine und hochverdauliche Rationen.
Es gilt das richtige Maß zu treffen. Ist die Hündin zu dünn, hat sie es schwer, die Herausforderungen der Trächtigkeit, Geburt und Aufzucht zu bestehen. Unterernährung kann zudem zu geringen Geburtsgewichten und erhöhter Welpensterblichkeit führen. Übergewichtige Hündinnen dagegen (sehr ungewöhnlich bei Kromfohrländern 😉) neigen zu Wehenschwäche und Schwergeburten durch zu große Welpen.
Eine regelmäßige Gewichtskontrolle der Hündin ist sehr wichtig. Bei zu geringer Gewichtszunahme kann es sich um eine Einlingsträchtigkeit handeln, die zu besonderen Herausforderungen bei der Geburt führen kann, was nicht selten in ei-nem Kaiserschnitt mündet. In solchen Fällen empfiehlt sich eine Röntgenuntersuchung ab Tag 53, um Gewissheit zu haben und bei Geburtsverzögerungen rechtzeitig die notwendigen Schritte einleiten zu können. Bei hoher Gewichtszunahme kann es sich um einen sehr großen Wurf handeln, was häufig zu einer Geburt vor dem 60. Tag führt. Auch hierüber gibt eine Röntgenaufnahme Aufschluss. Zu beachten ist, dass eine solche Untersuchung bei der Hündin zu Stress führen kann und deswegen sorgfältig abgewogen werden sollte.
Bereits 2 Wochen vor dem Geburtstermin haben Sie die Wurfkiste aufgebaut, um sie dem Keimmillieu der Hündin anzupassen, auch soll sie sich daran gewöhnen können. Wählen Sie dafür eine ruhige Umgebung ohne Zugluft, jedoch nicht getrennt von den vertrauten Menschen. Der Boden muss feuchtigkeitsundurchlässig, leicht zu reinigen sowie wärmeisolierend sein und einige Zentimeter Abstand zum Untergrund haben. Als oberste Auflage ist ein Vetbed® besonders geeignet, da es saugfähig, flauschig, isolierend und bei 95°C waschbar ist. Sie haben das notwendige Geburtszubehör zusammengestellt, die Zuchtbuchstelle schickt Ihnen gerne eine Checkliste hierfür, alternativ können Sie sie ebenso wie eine Übersicht über Homöopathie für die Geburt unten auf dieser Seite herunterladen.
Die meisten Geburten finden um den 63. Tag herum statt. Zum Ende der Trächtigkeit zeigt die Hündin ein deutlich erkennbares Nesttriebverhalten. Durch besondere Vorgänge im Hormonhaushalt sinkt das trächtigkeitserhaltende Progesteron, was gewöhnlich zu einer Absenkung der Körpertemperatur der Hündin führt. Da dieses nur von kurzer Dauer ist, messen Sie spätestens ab der letzten Trächtigkeitswoche 2x, ab dem 60. Tag 3x täglich die Temperatur. Wenn sie um 1°C oder mehr sinkt, können Sie davon ausgehen, dass die Austreibungsphase der Geburt in den nächsten 6 – 24 Stunden beginnt. Die Hündin ist unruhig, hechelt und scharrt viel. Sie möchte sich jetzt vielleicht häufiger lösen. Lassen Sie sie auf keinen Fall mehr unbeaufsichtigt in den Garten, damit es dort nicht zu einer Spontangeburt kommt. Einer langhaarigen Hündin sollten Sie die Haare um die Vulva herum und auch auf Höhe dieser am Schwanz kürzen. Das ermöglicht eine günstigere Sicht und sorgt in der Nachgeburtsphase für bessere Hygienebedingungen. Sollten die Haare um das Gesäuge herum nicht von selbst ausgefallen sein, kürzen Sie diese ebenfalls.
Für eine Geburt braucht es mehr als zwei Hände. Der Verlauf muss dokumentiert werden, die Welpen werden gewogen und zwecks späterer Zuordnung fotografiert. Es sollten allerdings idealerweise vertraute Personen anwesend sein, gerne auch jemand mit Zuchterfahrung. Wenn dies nicht möglich ist, sichern Sie sich eine telefonische Unterstützung, z.B. eine erfahrene Züchterin, Ihre Zuchtwartin oder auch ein Mitglied des Zuchtgremiums. Und nicht zuletzt: Stellen Sie auch für sich selbst ausreichend Stärkungen und Getränke bereit.
Unmittelbar vor der Geburt des ersten Welpen tritt eine geruchsneutrale, klare Flüssigkeit aus der Vulva aus. Dies kommt durch das Ablösen der Plazenta und das Eintreten des Welpen in den Geburtskanal zustande, weil hier die äußere der beiden den Welpen umgebenden Fruchthüllen platzt. Dieses Fruchtwasser darf weder blutig noch grünlich sein. Ein solcher Fall stellt einen Notfall dar und bedarf tierärztli-cher Hilfe. Erst nach der Geburt des ersten Welpen dürfen Plazentareste und ein durch Gefäßläsionen freigesetzter Farbstoff eine grünliche Beimengung des Fruchtwassers verursachen, ebenso wird die Hündin durch das Ablösen der Plazenten dann kleine Mengen Blut ausscheiden.
Mit einigen sichtbaren Presswehen kommt nun der Welpe, meist noch in einer intakten inneren Fruchthülle, zur Welt. Manch erstgebärende Hündin ist verunsichert und weiß nicht, was zu tun ist. Sollte sie keine Anstalten machen, die Fruchthülle zu öffnen, übernehmen Sie dies, damit der Welpe atmen kann. Dazu reißen Sie mit desinfizierten Händen die Hülle unter dem Kinn des Kleinen auf und legen das Köpfchen frei. Die Nase des Neugeborenen muss von Schleim und Fruchtwasser befreit werden. Vielleicht müssen Sie auch das Abklemmen des Nabels und das Durchtrennen der Nabelschnur übernehmen, aber das ist nicht ganz so eilig. Innerhalb der nächsten 15 Minuten, manchmal auch erst nach der Geburt eines Geschwisterchens, sollte auch die Nachgeburt kommen. Diese wird von den meisten Hündinnen verzehrt und versorgt sie mit einer Extraportion an Nährstoffen. Dadurch kann sich der Kotabsatz in den folgenden Tagen dunkel und grünlich ver-färben, und bei einigen Hündinnen führt dies zu Durchfällen. Sollte Ihre Hündin dazu neigen, entsorgen Sie die Nachgeburten bis auf zwei oder drei. Wichtig ist, dass am Ende des gesamten Geburtsvorgangs die Anzahl der Nachgeburten mit der der geborenen Welpen übereinstimmt.
Die Mutter wird das Neugeborene trockenlecken, dabei können Sie sie mit einem sauberen weichen Tuch unterstützen. Wenn möglich, wiegen und fotografieren Sie es jetzt für die spätere Unterscheidung und Dokumentation, am besten in Sichtweite der Mutter, und geben es ihr schnell zurück.
Der kleine Welpe wird instinktiv mit Pendelbewegungen des Kopfes zu den Zitzen der Mutter kriechen und zu saugen beginnen. Mit dieser ersten Kolostralmilch nimmt er neben Energie und Vitaminen viele lebenswichtige mütterliche Antikörper auf. Diese können seine Darmwand nur in einem begrenzten Zeitraum (12 – 36 Stunden, von Geburt an schnell abnehmend) passieren, darum sollte er sie möglichst zügig aufnehmen können. Da sich Neugeborene an der Temperatur orientieren, streben sie oft an das hintere Ende der Mutter, wo es warm, aber auch von der Geburt nass und blutig ist. Versuchen Sie das zu verhindern. Decken Sie an der Mutter liegende Hündchen mit einem leichten Tuch ab, solange sie noch nicht vollständig trocken sind, damit sie nicht auskühlen. Selbstverständlich sollten sie atmen und sich bewegen können.
Die weiteren Welpen werden nun normalerweise in Abständen von wenigen Minuten bis zu zwei Stunden geboren. Viele Hündinnen machen nach 3 – 4 Welpen eine Pause, um sich zu erholen. Als Richtwert gilt, dass dieser Abstand 2 Stunden nicht weit überschreiten sollte. Es gibt aber auch Fälle, bei denen nach 4 und mehr Stunden die Geburt ohne Komplikationen fortgesetzt wurde. Leider ist sehr schwer zu beurteilen, ob ein Zeitabstand noch normal ist oder bereits ein Anzeichen für eine Komplikation darstellt. Beobachten Sie Ihre Hündin sorgfältig und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Ist die Hündin entspannt, kann das als gutes Zeichen interpretiert werden. Scheuen Sie sich nicht, bei Unsicherheit eine erfahrene Züchterin anzurufen.
Sollte die Hündin länger als 30 Minuten deutliche Presswehen zeigen, ohne dass ein Welpe geboren wird, kontaktieren Sie ihren Tierarzt oder fahren Sie in die nächste Tierklinik. Hierfür nehmen Sie auch die bereits geborenen Welpen in einem mit Wärmekissen ausgestatteten und abgedeckten Korb mit.
Während des gesamten Geburtsvorgangs wechseln Sie immer wieder die Unterlagen, damit Mutter und Kinder nicht im Nassen liegen. Eine gute Methode dafür ist, mehrere Einweg-Inkontinenzunterlagen übereinander zu legen und jeweils nur die obere durchnässte herauszuziehen. Dies sollten Sie jedoch erst unmittelbar vor der Geburt des ersten Welpen tun, weil die Hündin die Unterlagen sonst zusammenscharrt.
Während eines Geburtsvorganges können Sie die bereits geborenen Welpen in einer Ecke der Wurfkiste auf ein Wärmekissen legen, meist bleiben sie durch die Wärme beeinflusst dort und ruhen sich aus. Führen Sie, wenn möglich, die Hündin während einer Geburtspause in den Garten, damit sie sich lösen kann. Ein bisschen Bewegung tut ihr gut und begünstigt ein Fortschreiten der Geburt.
Außerdem versorgen Sie die junge Mutter regelmäßig mit schneller Energie. Hierzu können Sie z.B. ein Eigelb mit einem Teelöffel Traubenzucker vermengen und eine Ampulle Calciumfrubiase hinzugeben, diese Mischung verabreichen Sie ihr nach etwa jedem zweiten Welpen. Vielleicht mag sie auch etwas Welpenmilch trinken. Viele Züchterinnen unterstützen die Hündin während der Trächtigkeit und Geburt auch homöopathisch, die Zuchtbuchstelle schickt Ihnen hierfür gerne eine Übersicht.
Nach vollendeter Geburt und Hervorbringen aller Nachgeburten entspannt sich die Hündin sichtbar. Tasten Sie vorsichtig ihren Bauch ab, um zu kontrollieren, ob sich nicht doch noch ein Welpe darin befindet. Sollte die Anzahl der Geborenen deutlich abweichend von der nach Gewichtszunahme (oder Röntgenaufnahme) erwarteten sein, ist die Geburt wohlmöglich noch nicht beendet. In einem solchen Fall sollten Sie sich mit Ihrer Tierärztin beraten und ggf. nach einer Pause von mehr als 2 Stun-den eine Praxis mit Röntgenmöglichkeit oder eine Klinik aufsuchen. Ist alles gelaufen wie erwartet, kehrt nun Ruhe ein in der Wurfkiste. Sie haben noch einmal alle Auflagen gewechselt und die Hündin vielleicht hinten herum warm abgeduscht. Kontrollieren Sie, ob alle Babys warm genug liegen. Bieten Sie der Mutter Nahrung an, natürlich sollte sie auch Zugang zu Trinkwasser haben. Nun sorgen Sie auch für Ihre eigene Erholung.
Nach einer Ruhepause informieren Sie formlos die Zuchtbuchstelle. Die ausgefüllte und unterschriebene Wurfmeldung sowie den dokumentierten Geburtsverlauf versenden Sie in den nächsten Tagen, ebenso per Mail Einzelfotos der Kleinen und ein Familienfoto für die Bekanntmachung. Außerdem informieren Sie die Familie des Deckrüden, die sicher schon sehr gespannt wartet.
In den ersten beiden Wochen der Aufzucht haben Sie außer dem täglichen Wechseln der Auflagen und dem Wiegen der Welpen nicht allzu viel zu tun. Sollte die Mutter die Kleinen nicht ausreichend sauber halten, unterstützen Sie sie. Wichtig ist, dass das Rektum der Babys nicht verkrustet, denn dann können sie keinen Kot absetzen. Sollte ein Welpe einmal zu kühl werden, wärmen Sie ihn auf, bevor er wieder Nahrung aufnimmt, denn sonst kann es zu einem Darmverschluss kommen. Eine Wärmematte hilft, die Kleinen genügend warm zu halten, ohne dass es für die Mutter unangenehm wird. Wärmelampen erfüllen diese Voraussetzung nicht, außerdem trocknen die Babys unter solchen schnell aus. Beim Wiegen gilt als Faustregel eine tägliche Zunahme von etwa 10 % des Vortagsgewichtes. Wenn es einmal an einem Tag weniger ist, wird es im Normalfall am Folgetag wieder mehr sein, weil sie vielleicht einmal vor und einmal nach dem Verdauen gewogen wurden. Nur wenn ein Welpe deutlich hinter den anderen zurückbleibt, unterstützen Sie ihn, indem Sie ihn häufiger und an den pralleren Zitzen anlegen.
Nach etwa 10 Tagen haben die Kleinen ihr Geburtsgewicht etwa verdoppelt. Mit 12 – 15 Tagen öffnen sie die Augen. Von nun an wird es lebhafter in der Welpenkiste. Täglich kommen neue Entwicklungsschritte dazu, und die Mutter überlässt ihre Kinder immer häufiger sich selbst und erholt sich zwischen den Fütterungszeiten außerhalb ihrer Reichweite. Sie können die Krallen der Kleinen mit einem Nagelknipser kürzen, damit sie sich nicht so leicht in der Auflage verfangen, außerdem schont es das Gesäuge der Mutter. Dieses pflegen Sie täglich mit Johanniskrautöl oder Melkfett und kontrollieren dabei, ob es in einem guten Zustand ist.
In den Folgewochen nimmt für Sie als Züchterin das Arbeitspensum stetig zu. Die erste Folgenahrung nach 3 – 4 Wochen sorgt dafür, dass die Mutter die Ausscheidungen ihrer Kinder nicht mehr aufnimmt. Ihre Waschmaschine wird jetzt sehr gefordert. Mit steigender Mobilität der Kleinen vergrößern Sie deren Auslauf im Welpengehege. Sorgen Sie dafür, dass auf dem Boden rutschfeste Auflagen liegen, damit die Welpen mit ihren Gliedmaßen nicht unnötig weggrätschen. Inkontinenzauflagen aus dem Pflegebereich haben sich dafür gut bewährt, ebenso sind auch hier Vetbeds® sehr geeignet. Spielzeug und -geräte müssen schadstofffrei und sicher sein. Das Gehege sollte abwechslungsreich gestaltet werden, damit die Kleinen Erfahrungen machen und ihre Sinne trainieren können. Gleichzeitig benötigen sie ausreichend Rückzugsmöglichkeiten, um zur Ruhe zu kommen.
In der dritten Lebenswoche müssen die Welpen zum ersten Mal entwurmt werden, danach noch zwei weitere Male. Auch die Mutter und ggf. weitere im Haushalt lebende Hunde werden der Prozedur unterzogen, damit sie keine Parasiten einbringen. Bitte beachten Sie, dass das Sammeln von Kotproben in diesem Fall keine Alternative ist, weil nicht alle Schädlinge damit aufgespürt werden, was für die Kleinen mit ihrem unfertigen Immunsystem eine Bedrohung darstellen würde.
Je nach Witterung können die Welpen nach der vierten Woche mit der Welt außerhalb ihrer vier Wände vertraut gemacht werden. Überfordern Sie sie dabei nicht und lassen sie selbst entscheiden, ob sie nach draußen gehen möchten oder erst noch einmal lieber nicht. Irgendwann hat sich noch jedes Hundekind hinausgewagt.
Sie können nun auch den ersten Besuch empfangen, selbstverständlich mit Rücksicht auf das Immunsystem der Welpen unter Einhaltung größtmöglicher Hygiene. In den folgenden Wochen sollten die Hundekinder Bekanntschaft mit Menschen, Kindern und Hunden machen können. Mit Alltagsgeräuschen wie Staubsauger oder immer mal einem heruntergefallenen Topfdeckel werden sie auf die Heraus-forderungen ihres späteren Lebens vorbereitet. Auch Straßenverkehrslärm sollte ihnen nicht vorenthalten werden. Wenn möglich üben Sie mit ihnen das Autofahren auf kleinen Ausflügen, damit das später beim Abholen für sie keinen zusätzlichen Stress bedeutet.
Vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrer Tierärztin für das Impfen und Chippen der Welpen. Dieses sollte in der neunten Lebenswoche stattfinden. Im Idealfall kommt die Tierärztin dafür ins Haus, damit die Kleinen nicht unnötigen Krankheitskeimen in einer Tierarztpraxis ausgesetzt werden. Leider sind immer weniger Veterinärinnen dazu bereit. Wenn Sie also doch in eine Praxis fahren müssen, versuchen Sie einen sehr frühen Termin am Morgen zu bekommen, damit dort noch keine kranken Hunde vorgestellt wurden.
Nach dem Impfen und Chippen kann in der neunten Woche die Wurfabnahme stattfinden. Den Termin dafür haben Sie mit Ihrer Zuchtwartin bereits frühzeitig ver-einbart. Diese kommt dafür zu Ihnen und begutachtet die Zuchtstätte, die Mutterhündin und jeden Welpen ausführlich. All das wird in einem Protokoll festgehalten, welches die Zuchtwartin dann an die Zuchtbuchstelle schickt. Auf Grundlage dieser Informationen werden die Ahnentafeln der Hunde erstellt. In der Regel dauert es einige Wochen, bis die Dokumente bei der Zuchtbuchstelle eintreffen und an Sie versendet werden können, darum müssen Sie sie entweder per Post (Einschreiben) an die neuen Familien schicken oder sie diesen zur Sichtung nach etwa einem Jahr mitbringen.
Sie haben sich für die neuen Familien der Kleinen entschieden. Sie haben sie mit allen Informationen rund um die Rasse, ihre Eigenschaften und die gesundheitliche Situation versorgt. Lassen Sie sie an der Entwicklung der Welpen teilhaben, am Anfang mit Fotos und kleinen Videofilmchen, später dürfen sie die Hunde bei Besuchen kennenlernen. Machen Sie sie darauf aufmerksam, dass das Verhalten der Kleinen nicht zwingend über ihr Wesen im späteren Leben Aufschluss gibt. Klären Sie sie darüber auf, sollte es bei dem ihnen zugedachten Welpen eine zuchtausschließende Eigenschaft geben wie etwa blaue Augen oder eine ausgeprägte Knickrute. Informieren Sie sie über die vereinsinternen Sichtungen der ca. einjährigen Hunde, auf denen sie möglichst vollzählig vorgestellt werden sollten, was für unsere Zuchtlenkungsmaßnahmen sehr wichtig ist. Weisen Sie die Familien der Projekthunde auf die obligatorische HD-Röntgenuntersuchung im 2. Lebensjahr hin. Erstellen Sie einen Ernährungsplan für die erste Zeit, idealerweise versorgen Sie sie mit Futter für die ersten Tage. Beraten Sie sie über notwendige Anschaffungen wie Leine, Halsband/Geschirr, Schlafplatz, Näpfe usw. Und: Bleiben Sie Ansprechpartnerin für die neuen Familien Ihrer Welpen. Während der gesamten Zeit und auch danach steht Ihnen die Züchterinnengemeinschaft ebenso wie das Zuchtgremium auf Wunsch beratend zur Seite.
Am Tag des Auszugs der Kleinen beginnt für sie und ihre neuen Familien ein großes Abenteuer mit vielen Fragen und Unsicherheiten, aber auch mit großem Glück und Dankbarkeit. Genießen Sie das ebenso wie die zurückkehrende Ruhe in Ihrem Zuhause und freuen Sie sich darauf, sich Ihrer Hündin nun wieder mit voller Aufmerksamkeit widmen zu können.
Anmerkung: Zugunsten der besseren Lesbarkeit des Textes wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten im Sinne der Gleichbehandlung für alle Geschlechter.