Unsere Zuchtstätte liegt, wie der Name schon sagt, in Hamburg, und zwar im Westen der Stadt, unweit der Elbe. Mehrfach täglich führt es uns dorthin an den Elbstrand, also ist es naheliegend, dies in unserem Zwingernamen wiederzufinden.
Oft werden wir gefragt, wie wir zum Kromfohrländer gekommen sind. Und wie bei so vielen ist die Antwort: Recherche im Internet. Nachdem wir uns einige Monate zuvor von unserem Bordercollie Ede verabschieden mussten, waren wir nun 2012 auf der Suche nach einer passenden Rasse für uns. Klar war, dass wir einen Hund wollten, für den es nichts Besseres geben könnte als das Zusammensein mit uns. Ich bin sicher, dass unser Ede durchaus glücklich mit uns war. Unsere Anstrengungen, ihn sinnvoll auszulasten, waren groß, Agility war sein Schönstes. Aber eine Schafherde konnten wir ihm eben nie bieten. Wir wollten also einen Hund, der aktiv ist und Spaß an sportlichen Aktivitäten hat, aber nicht hüten, jagen oder sonst eine Arbeit verrichten will.
Auf Fotos fanden wir dann auch noch eine gewisse Ähnlichkeit der Glatthaarvariante mit unserem Ede, also nahmen wir Kontakt zu einem Züchterpaar auf, Ursula und Winfried Theres mit ihrer Zuchtstätte „von Crumps Mühle“. Ich hatte ein langes, informatives und sehr schönes telefonisches Gespräch mit Winfried Theres, und wir vereinbarten einen Termin zu einem Besuch bei ihnen und ihren beiden Hündinnen in der schönen Vulkaneifel. Diesen mussten wir zunächst verschieben, weil Kromfohrländerhündin Bayuna auf Hochzeitsreise zu Apollo von der krausen Eiche ging, aber drei Wochen später war es dann soweit. Wir waren hingerissen besonders von Bayuna und hatten einen wunderschönen Tag dort. Sechs Wochen später kam der D-Wurf von Crumps Mühle zur Welt, das siebte von den acht Hundekindern war unsere Doola.
Aus heutiger Sicht muss man sagen, dass wir recht naiv waren, uns nur bei einem Züchter vorzustellen. Wir wussten nichts von Wartezeiten auf einen Kromfohrländer und hatten schlicht Glück, dass es gleich so gut passte.
Zwei Mal durften wir unsere Doola und ihre Geschwister besuchen und waren sehr angetan von der liebevollen Aufzucht der kleinen Schätze, denen es an nichts fehlte. Wir sind Ursula und Winfried noch heute sehr dankbar, mittlerweile wissen wir sehr gut, wie wichtig eine gute Welpenstube für die weitere Entwicklung der Hundekinder ist. Mitte Juli durften wir Doola im Alter von neun Wochen nach Hause holen. Seitdem ist sie unser großes Glück. Sie heranwachsen zu sehen war die reine Freude, und bis heute bereichert sie unser Leben auf die schönste Weise.
Unsere große Begeisterung für Doola ließ bald den Gedanken an Zucht aufkommen. Wir leben in einem Haus mit Garten, und meinen Beruf als Fotografin übe ich in einem daran angebauten Studio aus, so dass diese Voraussetzungen schon einmal prima waren. Wir wurden Mitglied im Rassezuchtverein, der Zwingername wurde beantragt und genehmigt und die Zuchtstätte abgenommen.
Ich besuchte mehrere Zuchtvorbereitungsseminare, las viele Bücher und bereitete Doola auf die Körung im RZV vor. Auch an einer Rassehundeausstellung in Steinhausen nahmen wir teil. Aber dann sollte es anders kommen. Auf dem Kieler Ostseespaziergang machte ich die Bekanntschaft von Frank und Gabi Bachmann, die mir vom Verein Prokromfohrländer und seiner Arbeit erzählten. Sehr schnell war ich vom großen Nutzen des Einkreuzprojektes für die Rasse überzeugt, so dass wir den RZV trotz der sehr freundlichen Aufnahme wieder verließen.
Unsere Züchter waren darüber zunächst traurig, hatten aber großes Verständnis und haben uns in unserem Wunsch nach Teilnahme an diesem Projekt und auch später in Doolas Trächtigkeit und Geburtsvorbereitung weiter unterstützt. So wurde Doola nach der obligatorischen Gesundheitsuntersuchung und dem Wesenstest in der Steller Heide für zuchttauglich befunden. Sie feierte Hochzeit in Hundorf bei Schwerin mit Jaron vom Hof Löwenzahn, einem Dansk-Svensk Gårdshund, und am 22.02.2014 kam mit unserem A-Wurf vom Hamburger Elbstrand (vier Rüden und drei Hündinnen) der erste glatthaarige F1-Einkreuzwurf zur Welt.
Die Geburt war sehr unkompliziert, innerhalb von zwei Stunden und siebzehn Minuten waren die sieben putzmunteren Elbsträndler auf der Welt, und Doola kümmerte sich sehr instinktsicher um ihre Kinder. Die Kleinen entwickelten sich prächtig. Erwartungsgemäß sind sie alle wie ihr Vater glatt- und kurzhaarig, können aber auch glatt-langes Fell vererben. Sehr schnell verloren wir unser Herz an die Hündin Nr. 3, sie sollte unsere Anneliese werden.
Die Namensauswahl der anderen sechs überließen wir den neuen Familien, weil wir uns wünschten und bis heute wünschen, dass sie bei diesen Namen auch gerufen werden, näheres dazu unter A-Wurf
Um herauszufinden, wer einen Welpen von uns bekommt, haben wir wie die meisten Kromfohrländerzüchter sehr strenge Auswahlkriterien. Einer der wichtigsten Punkte dabei ist, dass die Hunde ihren Tag nicht allein zu Hause verbringen müssen. Es gibt unter unseren Familien solche, die zu Hause arbeiten, im Ruhestand sind oder auch die Hunde mit ins Büro nehmen können. Andere haben eine liebevolle Tagesbetreuung organisiert.
Nach dem Vorbild von Doolas Züchtern haben wir auch unsere Welpenstube ausgestattet. Wir haben einen Teil unseres Wohnzimmers zu ihrem ersten Zuhause gemacht, hier steht auch die Wurfkiste. Der Boden ist ausgelegt mit dicken Matten, auf denen sie ihre ersten Schritte machen, spielen balgen, sich ausprobieren und schlafen.
Vom Wohnzimmergehege führt eine Tür direkt in den eingezäunten Garten. Hier gibt es den reinsten Vergnügungspark mit Hüpfburg, Schaukel, Welpentunnel, Karussell und jeder Menge Spielzeug (Plastik vermeiden wir). All das dient der Schulung ihres Gleichgewichts- und Orientierungssinnes, so sollen sie möglichst optimal auf ihr Leben vorbereitet werden.
In der fünften Lebenswoche dürfen die ersten Besucher kommen. Die Welpen machen Bekanntschaft mit kleinen und großen Menschen, anderen Hunden, Lärmquellen und vielem mehr. Auf mehreren Ausflügen üben wir das Autofahren und zeigen ihnen Teile der großen weiten Welt, in die sie nach neun Wochen entlassen werden.
Der Auszug von Lieschens Geschwistern stimmte uns zwar traurig, aber dann überwog schnell die Freude an der wiedergewonnenen Freiheit, zumal wir mit den neuen Familien in engem Kontakt stehen und bis heute am Leben der Hundekinder teilhaben dürfen.
Und uns ist ja die Liese geblieben, die mit Doola schnell eine wunderbare Einheit bildete. Die beiden verstehen sich ganz prima, sie toben miteinander, rennen um die Wette und schlafen im selben Körbchen. Die Hoffnung, dass Lieschen uns eines Tages einen F2-Wurf schenken würde, sollte sich drei Jahre später erfüllen. Am 06. September 2015 ist Anneliese zusammen mit ihren Brüdern Arnie und Aron in Bielefeld für zuchttauglich befunden worden.
27 Monate nach der Geburt unserer A-Kinder brachte Doola am 17. Mai 2016 in Lieschens Anwesenheit ihren B-Wurf zur Welt. Der Vater der drei Rüden und drei Hündinnen ist der Kromfohrländer Aron vom Schloss Judenau. In Österreich haben die beiden schnell Gefallen aneinander gefunden, so dass wir uns erneut über Nachwuchs freuen durften. Auch diese Geburt verlief wie im Bilderbuch, und alle sechs B-Kinder waren gesund und munter.
Im März 2017 sind wir wieder nach Österreich gereist, diesmal mit unserem Lieschen. Kromfohrländer Fimo von der Weberkarde erwartete uns sehnsüchtig, und auch diese beiden mochten sich auf Anhieb. Neun Wochen später schenkte Liesi ihrer Mama zu deren Geburtstag am 16. Mai 2017 mit unserm C-Wurf sechs Enkelkinder, 5 Rüden und eine Hündin, damit war der erste F2-Glatthaar-Wurf auf der Welt.
Zwei der Kinder sind langhaarig, die anderen vier haben ein kurzes Fell, können aber ebenfalls die langen Haare vererben.
Und ein weiteres Jahr später traf Doola 25 Monate nach ihrer letzten Hochzeit im Schwabenland auf Kromfohrländer Agno von der Butjenter Wiese. Das Ergebnis dieser schönen Verbindung war die Geburt unseres D-Wurfes am 16. Juni 2018 mit vier Rüden und vier Hündinnen. Als mittlerweile sehr erfahrene Mutter hat Doola auch ihren dritten Wurf vollkommen komplikationslos geboren und aufgezogen und ist damit nun in ihrem wohlverdienten Ruhestand. Devi ist bei uns geblieben und vervollständigt unser Rudel auf wunderschöne Weise.
Am 16. Mai 2020 ist unser E-Wurf, ein weiterer F2-Wurf zur Welt gekommen. Die Eltern sind unsere Liese und Danus (Bello) von der Nussbaumer Höhe. Wir durften uns über 5 Hündinnen und 4 Rüden freuen.
Unsere Damen kommen ausgesprochen gut miteinander aus und sind uns eine große Freude. Wir freuen uns, dass Devi am 25.02.2021 zum ersten Mal Mutter geworden ist, vier kleine Prinzen sind unser F-Wurf. Der Vater ist Bernard (Jerry), ein rauhaariger dänischer Rüde, darum ist es ein gemischter Wurf: glatt- und langhaarig, und mit Fränky kam der erste rauhaarige Elbsträndler bei uns zur Welt. Am 24.09.2022 hat Devi erneut Welpen bekommen, diesmal war es mal wieder ein F1-Wurf, der Vater heißt Team Dannemanns Thorbjörn und ist ein Dansk-Svensk Gårdshund. Aus diesem unserem G-Wurf ist Gertrude (Trudi) bei uns geblieben und verzaubert uns jeden Tag auf's Neue. Auch von ihr erhoffen wir uns eines Tages Nachkommen.
Nach Liesi hat in 2019 Birdy unsere Doola erneut zur Großmutter gemacht mit neun wunderschönen A-Kindern vom Hohnsensee. Inzwischen gibt es zahlreiche weitere Enkel und Urenkel (s. Nachzucht), so ist die Elbsträndlergemeinde stetig wachsend, und wir hoffen, dass wir damit unseren Beitrag zum Erhalt und zur Gesundung dieser großartigen Rasse leisten können.
Mit dem Einkreuzprojekt zur Erhöhung der genetischen Vielfalt, gezielten Verpaarungen und dem obligatorischen genetischen Gesundheitstest mit DNA-Analyse bemühen wir uns, das Auftreten von Krankheiten zu reduzieren und unseren Welpen ein gutes Grundgerüst für ein gesundes und langes Hundeleben mitzugeben (mehr dazu ist HIER zu finden). Mit diesem hohen Anspruch fühlen wir uns in unserem Zuchtverein sehr gut aufgehoben und danken allen, die uns auf unserem Weg begleiten, für die großartige und vielfältige Unterstützung.
Herzliche Grüße vom Hamburger Elbstrand, Familie Möller mit Doola, Liesi, Devi und Trudi